Weitere Informationen:

Vokalensemble '83 – Saarbrücken
info@vokalensemble-83-sb.de

Leitung: Bernhard Leonardy
leonardy@gmx.de

 
   

23.2.1986, 17.00 Uhr
St. Marien
Neunkirchen

5. Symphonie
Charles-Marie Widor (1844-1937)

Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen
Johannes Brahms (1833-1897)

All creatures now
John Bennet (1875-1614)

Jesu meine Freude
Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Das Agnus Dei
Max Reger (1873-1916)

Christus factus est
Ave Maria
Anton Bruckner (1824-1896)

Am I blue
Gene Puerling, arr. (1929-2008)

Michelle
Lennon/McCartney (1940-1980 / 1942)
Gene Puerling, arr. (1929-2008)

Ride the chariot
William Henry Smith, arr. (1876-1936)


Suse Derr, Sopran
Stefan Hank, Tenor
Guido Weiß, Bariton

Leitung und Orgel:
Bernhard Leonardy



Dieser Chor kann sich ruhig weiter wagen
Vom Vokalensemble begeistert – Geradezu perfekter Vortrag
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Mit diesem Konzert am Sonntagnachmittag hat sich die Pfarrei St. Marien wohl selbst das schönste Geschenk zur 100-Jahr-Feier gemacht: Das Vokalensemble '83 aus Saarbrücken gestaltete einen beeindruckenden Konzertnachmittag in der Marienkriche. Die jungen Sängerinnen und Sänger begeisterten die zahlreichen Zuhörer mit Werken aus vier Jahrhunderten. Der Chorleiter Bernhard Leonardy, Student an der Musikhochschule des Saarlandes, eröffnete das Konzert mit einem großen Orgelwerk. Er spielte die fünfte Symphonie von Charles Marie Widor, ein anspruchsvolles Werk, das der junge Organist mit scheinbarer Leichtigkeit aufführte. Nach dem langen, virtuos vorgetragenen Präludium wechselte Bernhard Leonardy zum Dirigentenpult und gab seinem Chor den Einsatz zu der achtstimmigen Brahms-Motette „Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen?” Schon nach wenigen Takten hatte der Chor aus Saarbrücken das Publikum vollends in seinen Bann gezogen, der Vortrag der jungen Vokalisten war geradezu perfekt. Das Ensemble unter der Leitung von Bernhard Leonardy machte die kleinsten musikalischen Nuancen hörbar, in den Stimmen lag so viel Ausdruck und Gefühl, dass man sich genussvoll der Musik hingeben konnte. Neben dem großen Einfühlungsvermögen liegt die Stärke des Ensembles in dem dynamisch ausgefeilten Vortrag. Von kräftigem Fortissimo bis zu einem zarten Hauchen spannte sich der dynamische Bogen, ohne dass Intonation und Artikulation auch nur im geringsten gelitten hätten. Die Vortragsweise des Chores und die Sicherheit und Klasse, mit der er Werke wie die Brahms-Motette, das achtstimmige ,,Ave Maria” von Anton Bruckner oder Bachs große fünfstimmige Motette „Jesu, meine Freude” aufführte, beweisen die großen Qualitäten jedes einzelnen Sängers und zeugen von einer exakten Probenarbeit des Chorleiters. Eine ganz und gar andere Art von Musik als in den vorangegangenen geistlichen Gesängen brachte das Ensemble am Ende des Konzertes zum Klingen: Gene Puerling, der Gründer und Kopf der „Singers unlimited", hat bekannte Musiktitel wie beispielsweise den Beatles-Hit „Michelle” rhythmisch und harmonisch bearbeitet und einen unverwechselbaren Klangentwickelt. Seine jazzigen Rhythmen und schrägen Harmonien machten die Begeisterung des Publikums in der Marienkirche perfekt, und das Vokalensemble '83 bedankte sich für den rauschenden Applaus mit einem Gospel im Stile Gene Puerlings. Nach zahlreichen (und erfolgreichen) Konzerten im Raum Saarbrücken wage man nun einen Vorstoß in die weitere Umgebung des Saarbrücker Raumes, schreibt das Ensemble bescheiden in seinem Programmheft. Ohne Frage kann sich dieser Chor jedoch ein gutes Stück weiter wagen! jo


 

Freitag, 18.4.1986, 20.00 Uhr
Evangelische Versöhnungskirche
Völklingen

Passacaglia und Fuge c-moll
Jesu meine Freude
Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Das Agnus Dei
Max Reger (1873-1916)

Schaffe in mir Gott ein rein Herz
Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen
Johannes Brahms (1833-1897)

All creatures now
John Bennet (1875-1614)

Christus factus est
Ave Maria
Anton Bruckner (1824-1896)

Am I blue
Dancing in the Dark
Gene Puerling, arr. (1929-2008)

Oh Peter, go ring them bells
Jaap Hillen (1923-2008)

Elijah rock
Jester Hairston (1901-2000)

Michelle
Lennon/McCartney (1940-1980 / 1942)
Gene Puerling, arr. (1929-2008)

Ride the chariot
William Henry Smith, arr. (1876-1936)


Eva Leonardy, Sopran
Susanne Schmidt, Alt
Benedikt Schillo, Tenor
Stefan Hank, Tenor
Guido Weiß, Bariton

Leitung und Orgel:
Bernhard Leonardy



Vokalensemble voller Verve
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Gespannt war man in Völklingen auf das erste Auftreten des Saarbrücker Vokalensembles '83, denn dem jungen Chor ging ein guter Ruf nach Veranstaltungen in der Landeshauptstadt voraus. Dies war auch für den Lions-Club Völklingen ausschlaggebend, den Chor einmal in Völklingen vorzustellen. In der repräsentativen Versöhnungskirche fand der Veranstalter einen Raum, der von der Akustik als auch von der Kapazität her höchsten Ansprüchen genügte. So waren die besten Voraussetzungen gegeben. Das Konzert fand zahlreiche Zuhörer; viele kamen auch von auswärts. Der Chor, beflügelt durch so viel Interesse, präsentierte sich in wahrhaft großartiger Manier. Die Intonationen seines anspruchsvollen Repertoires fanden begeisterten Beifall. Pfarrer Wolfgang Fleischer hatte ein Grußwort gesprochen, Mitwirkende und Gäste, insbesondere die Repräsentanten des Lions-Clubs, Präsident Dieter Gebbers und Activity-Beauftragter Wilhelm Kreis, herzlich willkommen geheißen. Das eineinhalbstündige Programm spannte musikalisch einen weiten Bogen, vom Barock bis in die Gegenwart. Bernhard Leonardy, der Leiter des Chores, eröffnete die Folge auf der spätromantischen Orgel der Versöhnungskirche mit einem Werk von Johann Sebastian Bach: „Passacaglia und Fuge”, c-Moll. Die erhabene Musik war die rechte Einstimmung auf Teile der Motette „Jesu, meine Freude”, ebenfalls von J. S. Bach, fünfstimmig vorgetragen durch den Chor. Es folgte, wiederum fünfstimmig,das „Agnus Dei” aus den acht geistlichen Gesängen von Max Reger, Johannes Brahms war mit zwei Kompositionen vertreten, den Motetten „Schaffe in mir, Gott, ein rein' Herz” (sechsstimmig) und „Warum ist das Licht gegeben den Mühseeligen?” (achtstimmig) Im zweiten Programmteil eröffnete das Vokalensemble seinen Zuhörern in Rhythmus und Klangfarbe eine völlig andere Welt. „Am I blue”, eine sechsstimmig interpretierte 'Komposition von Gene Puerling, führte mitten hinein in eine Musikrichtung der Gegenwart, die sehr zu gefallen wusste, auch das achtstimmig vorgetragene „Dancing in the dark” des gleichen Arrangeurs. Die Negro-Spirituals „Oh Peter, go ring dem bells” (sechsstimmig) von Jaap Hillen und „Elijah rock'' (fünfstimmig) von Jester Hairston ließen die Begeisterung der Zuhörer zu stürmischen Ovationen anschwellen. Die über vierzig Sängerinnen und Sänger – zwischen18 und 30 Jahren alt – bedankten sich beim Publikum mit Zugaben, wobei sie melodiös an die Beatles erinnerten und mit einem temperamantvollen Folk-Song ein musikalisches Glanzlicht setzten. Was an diesem Konzert besonders beeindruckte, war das vielseitige Können des Chors und seiner Solisten – Eva Leonardy (Sopran); Susanne Schmidt (Alt), Benedikt Schillo (Tenor) – die Musikalität, die ungezwungene, vollkommen wirkende Erschließung des Werkes für den Zuhörer, unter der Leitung eines versierten Dirigenten. k.


   

Freitag, 9.5.1986, 20.00 Uhr
Eglise Saint Claude
Lyon

Präludium, Largo und Fuge C-Dur
Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Französischer Chor

Tollite Hostias
Charles Camille Saint-Saëns (1835-1921)

Locus iste
Anton Bruckner (1824-1896)

O Täler weit
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)

Toutes les nuit tu m'es présente
Clément Janequin (1485-1558)

Languir me fait
J'ai tant dansé, j'ai tant sauté
Mélodie cévenole
Passons par Paris, mon cousin
Bernard Lallement (1936)

La Bellezza
Giovanni Gastoldi (1556-1609)

Voklensemble '83 – Saarbrücken

Schaffe in mir Gott ein rein Herz
Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen
Johannes Brahms (1833-1897)

Christus factus est
Ave Maria
Anton Bruckner (1824-1896)

Dancing in the Dark
Michelle
Lennon/McCartney (1940-1980 / 1942)
Gene Puerling, arr. (1929-2008)

Ride the chariot
William Henry Smith, arr. (1876-1936)

Oh Peter, go ring them bells
Jaap Hillen (1923-2008)

Gemeinsam

Gaillarde
Hans Leo Haßler (1564-1612)

Come again
John Dowland (1563-1626)

Amor vittorioso
Giovanni Gastoldi (1556-1609)


Suse Derr, Sopran
Stefan Hank, Tenor
Guido Weiß, Bariton

Leitung und Orgel:
Bernhard Leonardy


   

Samstag, 10.5.1986, 18.00 Uhr
Eglise Réformée des Terreaux
Lyon

Französischer Chor

Tollite Hostias
Charles Camille Saint-Saëns (1835-1921)

Locus iste
Anton Bruckner (1824-1896)

O Täler weit
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)

Toutes les nuit tu m'es présente
Clément Janequin (1485-1558)

La Bellezza
Giovanni Gastoldi (1556-1609)

Languir me fait
A Parissur le petit pont
Mélodie cévenole
Passons par Paris, mon cousin
Bernard Lallement (1936)

Voklensemble '83 – Saarbrücken

Jesu meine Freude
Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Das Agnus Dei
Nachtlied
Max Reger (1873-1916)

Oh Peter, go ring them bells
Listen to the lambs
Jaap Hillen (1923-2008)

Am I blue
Gene Puerling, arr. (1929-2008)

Ride the chariot
William Henry Smith, arr. (1876-1936)

Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen
Johannes Brahms (1833-1897)

Gemeinsam:

Gaillarde
Hans Leo Haßler (1564-1612)

Come again
John Dowland (1563-1626)

Amor vittorioso
Giovanni Gastoldi (1556-1609)


Eva Leonardy, Sopran
Guido Weiß, Bariton

Leitung und Orgel:
Bernhard Leonardy


   

Samstag, 29.6.1986, 20.00 Uhr
Christkönigkirche
Saarbrücken

5. Sonate D-Dur
Wer bis an das Ende beharrt
Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)

Apparation de l'église éternelle
O sacrum convivium
Olivier Messiaen (1908-1992)

Es geht eine dunkle Wolk herein
Hugo Distler (1908-1942)

Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen
Schaffe in mir Gott ein rein Herz
Johannes Brahms (1833-1897)

Das Agnus Dei
Max Reger (1873-1916)

Rorando coeli defluant
Jan Campanus Vodňanský (1572-1622)

Das Echo
Orlando di Lasso (1532-1594)

Ave Maria
Anton Bruckner (1824-1896)

Ride the chariot
William Henry Smith, arr. (1876-1936)


Suse Derr; Sopran
Guido Weiß, Bariton

Leitung und Orgel:
Bernhard Leonardy



Vokalensemble '83 in der Christkönigkirche
Stimmsicherheit unter Beweis gestellt
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Ein Chor, wie man ihn bei uns selten hört", sagte am Sonntagnachmittag ein Herr beim Verlassen des Konzertes in der Christkönigkirche. Und in der Tat, das Vokalensemble '83 – 40 junge Sängerinnen und Sänger, die meistens nicht viel älter als Anfang 20 sind – beginnt, sich auf hohem Niveau in der saarländischen Chorlandschaft zu etablieren. Unter Bernhard Leonardy (Sohn des Pianisten und Hochschullehrers Robert Leonardy) ist ein Chor in den letzten drei Jahren zu einem homogen-fülligen Klangkörper herangereift, der viel Talent, angenehmen Schönklang und schon beachtliches Können verrät. Die Tonführung ist zwar manchmal noch etwas eng, doch sie verströmt jugendliche Frische; die Stimmen sind unverbildet, dabei beileibe nocht ungeschult, der Ausdruck diszipliniert, die Klangbalance gut aufeinander abgestimmt, die anderen Stimmlagen runden meist zu weich-gesättigten oder herb-sonoren Klangbildern ab. Bernhard Leonardy hat mit seinen Altersgenossen fundierte Arbeit geleistet. Linear ließ er den Chor Legatoklänge entfalten, präzise und prägnant hob er die Strukturen der einzelnen Sätze hervor; durchdacht variierte er die Tempi, plastisch setzte er die verschiedenen Klangschichten voneinander ab. Mit den melodiös-runden, sanften Klagen der D-Dur-Sonate von Felix Mendelssohn Bartholdy stimmte Bernhard Leonardy die Zuhörer an der Orgel ein, in Olivier Messiaens „Erscheinung der ewigen Kirche” deutete er mit halligen, fromm getönten Klangsphären Tempel- und Ewigkeitsgefühle an. Dann folgen a-cappella-Chorsätze aus dem 20. Jahrhundert (Messiaen, Distler), aus der Romantik (Max Regers „Agnus Dei", zwei hervorragend wiedergegebene Brahms-Motetten – „Warum ist das Licht gegeben dem Mühsehligen?” und „Schaffe in mir, Gott, ein rein Herz” – und zwei Chöre aus Mendelssohns „Elias”) und aus der Renaissance (Jan Campanus Vodnansky, Orlando di Lasso) – vier- bis achtstimmige Chorsätze, die Renaissancetitel für zwei- bis dreigeteilten vierstimmigen Chor, in denen die Sänger ihre Versiertheit und Stimmsicherheit gekonnt unter Beweis stellten. Durchweg von ergriffener, direkter katholischer Frömmigkeit geprägt waren die Interpretationen. Ba.


   

Samstag, 2.11.1986, 20.00 Uhr
St. Michael
Saarbrücken

Choral E-Dur
César Franck (1822-1890)

Cantate domino canticum novum
Heinrich Schütz (1585-1672)

Komm Jesu, komm
Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Ich aber bin elend
Schaffe in mir Gott ein rein Herz
Johannes Brahms (1833-1897)

Os justi
Anton Bruckner (1824-1896)

O sacrum convivium
Olivier Messiaen (1908-1992)

Wade in the water
Spiritual

Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)

All creatures now
John Bennet (1875-1614)


Eva Leonardy, Sopran
Stefan Hank, Tenor
Guido Weiß, Bariton

Leitung und Orgel:
Bernhard Leonardy



Leises Klanggeläut aus Stimmen
Das Vokalensemble '83 in der Saarbrücker Kirche St. Michael
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Vokalensemble '83: Hinter dieser ganz neutralen, nüchternen Bezeichnung kann sich eigentlich alles verbergen, eine Soliste-Formation, eine Folk-Gruppe, eine Gospel-Singer-Schar. Doch wer die Konzertankündigung weiter las, musste sich erinnern: Vor rund drei Jahren stellte Bernhard Leonardy auf dem Saarbrücker Eschberg einen kleinen Singkreis vor, der frisch, unbekümmert und ungekünstelt kleinere Lieder und Motetten vortrug. Sollte der die Jahre durchgestanden haben, wo doch so junge Leute häufig und oft notgedrungen Lehr-, Studien- und Arbeitsplätze wechseln? Solche Neugier hatte viele staunende Zuhörer in der Pfarrkirche St. Michael vereint. Und wie der Chor des Kirchenmusikstudenten Bernhard Leonardy die Zeit durchgestanden hat! Auf rund 50 Choristen ist er angewachsen, immer noch im Alter um die zwanzig. Auf seinem Programm standen statt unterhaltsamer und das künstlerische Gewissen kaum belastender Sätze doppelchörige Werke aus dem Zentrum der Literatur, Musik, die Hingabe braucht, Ausdauer, Mühe und Disziplin. Bernhard Leonardy muss eine besondere Ausstrahlung besitzen, um so viele künstlerisch verantwortungsbewusste junge Leute im Jeans-Alter um sich scharen zu können und nicht einstimmen zu müssen in die allgegenwärtige Chorleiterklage um den Nachwuchs. Es scheint, als nähmen die Sängerinnen und Sänger dem offenkundig guten Dirigenten alles ab. Beispiel: Vor dem schlichten, gregorianisch-einstimmigen Schluss-Alleluja der Bruckner-Komposition „Os justi” entwickelt sich über einem profunden Orgelpunkt ein leises Klanggeläut, langsam schwebend, wie vom Wind hergetragen. Oder: Aus nur vier Stimmen entwickelt Olivier Messiaen in „O sacrum convivium” eine Tondichte, die nur bei genauer Kenntnis der Klangräume und -differenzen erreichbar ist. Das Vokalensemble '83 schöpfte diese Werke bis zur letzten Tiefe aus, ließ keine Nuance aus. Interpretationen von sehr hohem Niveau waren das. In anderen Stücken, „Cantate domino” von Schütz oder „Komm, Jesu, komm” von Bach, bestand Leonardy zwar nicht minder auf Sauberkeit der Intonation und fließenden dynamischen Veränderungen, gab aber doch der Vorliebe der Jugend für Tempo, Rhythmik und Tänzerische mit stark belasteter Eins einigen Raum – eine Tendenz, die sich gegenwärtig in vielen Barock-Wiedergaben findet und die der Chor bereitwillig aufnahm. Dass den Schluss des Programms das musikalisch aufwendige Spiritual „Wade in the water” ausmachte, war wohl auch ein Tribut Bernhard Leonardys an sein Vokalensemble. Eingangs hatte er auf der renovierten Orgel den E-Dur-„Choral” von César Frank gespielt, ebenfalls dynamisch reich schattiert, fast im Volkston. Das Publikum, angetan von diesem Konzert gegen die Gewohnheit, erklatschte drei Zugaben, darunter – recht flott – „Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir”. Auf die Fortentwicklung dieses Vokalensembles darf man gespannt sein. Horst-Dieter Veeck