Weitere Informationen:

Vokalensemble '83 – Saarbrücken
info@vokalensemble-83-sb.de

Leitung: Bernhard Leonardy
leonardy@gmx.de

 
 

Sonntag, 27.3.1994, 20.30 Uhr
Basilika St. Johann
Saarbrücken

Freitag. 1.4.1994, 20.30 Uhr
Basilika St. Johann
Saarbrücken

Requiem
Johannes Brahms (1833-1897)

Friederike Assion-Bolwin, Sopran
Vinzenz Haab, Bariton
Inge Rosar, Klavier
Jutta Ernst, Klavier

Leitung:
Bernhard Leonardy



Das Brahmssche Requiem und die goldene Mitte
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Nach der Uraufführung 1868 schlug das Bahms-Requiem beträchtliche Wellen. In dem kirchlichen Dogmen entwachsenen romantischen Jahrhundert legte ein junger Komponist hier ein (allgemeingültiges?) erlebnishaft-humanitäres Bekenntnis ab. Unmittelbar vor dem Krieg 70/71 provozierte der Titel ,,Ein deutsches Requiem” zudem national gesinnte Gemüter. Aber auch an der Schwelle zum Jahr 2000 erfreut sich Brahms' monumentaler Musik-Koloß noch großer Beliebtheit – ein volles Kirchenschiff am Sonntag in der Basilika St Johann für Bernhard Leonardy und das Vokalensemble '83. Wohl mehr aus Not als aus Tugend wurde (und wird am 1. April) hier eine „schlanke” Version des Requiems gegeben – anstatt der Parade-Besetzung mit Orchester plus Orgel begleit(et)en nur zwei Klaviere dn Chor. Folgen: Weniger Soundfluten und Konzert-Dramatik, dafür etwas Kammermusik-Askese, aber auch ein paar klangliche Härten im Zusammenspiel der Pianistinnen Jutta Ernst und Silviane Pintarelly. Gesanglich wurden die Requiem-Freunde in der Basilika sehr gut bedient: ein hervorragend instruierter, auch im Forte elastischer Chor, von Leonardy sicher durch die Klippen der Polyphonie gesteuert. Und unterstützt von fähigen Solisten: dem stimm- und ausdrucksstarken Bariton Vinzenz Haab und der (für die kurzfristige) Vertretung erstaunlich souveränen Eva Folz-Leonardy (Sopran). Interpretatorisch wählte Leonardy die goldene Mitte: eine fast klassische Wiedergabe, die dem Werk gerade soviel Romantik gab, wie es unbedingt braucht – vor allem im aufwühlenden 6. Satz. uhr


   

Unicef-Benefizkonzert
Sonntag, 12.6.1994, 20.00 Uhr
Basilika St. Johann
Saarbrücken

Missa solemnis c-moll
Waisenhausmesse (KV 139)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Eva Leonardy-Folz, Sopran
Barbara Schramm, Alt
Michael Waldenmeier
Vinzenz Haab, Bariton

Neues Saarländisches Kammerorchester

Leitung:
Bernhard Leonardy



Außerordentlich eindringlich
Mozarts „Waisenhausmesse” in der Basilika

© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

War Mozart 12, 13 oder 16, als er die c-Moll-Messe KV 139 schrieb? Musikhistoriker rätseln, auch darüber, ob tatsächlich dieses Stück zur Einweihung der Waisenhauskirche am Wiener Rennweg erklang (7. Dezember 1768). Lange Zeit galt's als sicher, und deshalb heißt das Werk des Buben oder doch Jugendlichen „Waisenhausmesse”. Bernhard Leonardys Vokalensemble '83 sang es jetzt in der Basilika St. Johann. Egal, in welchem Alter Wolfgang Amadé die Messe niederschrieb: Ein Wunderding an kompositorischer Reife ist sie allemal. Manchmal wirkt sie so bedrückend dramatisch, als enthielte sie Vorübungen für die Komtur-Szenen des „Don Giovanni". Der Anfang voller Düsternis, das Crucifixus mit den schmetternden Trompeten, das Agnus Dei mit den grundierenden Hörnern - da scheint mehr dahinter zu stecken als der blanke Wunsch nach Feierlichkeit. Oft aber wechseln so lastende Teile mit Szenen hellster Jugendfrische, und dann glaubt man wieder, etwas vom sonnigen Wunder"kind” zu hören. Der Chor, die Solisten Eva Leonardy-Folz, Barbara Schramm, Michael Waldenmeier und Vinzenz Haab sowie das Neue Saarländische Kammerorchester boten der Messe eine außerordentlich eindringliche Wiedergabe. Kraft, ja Wucht gingen von ihr aus, so sehr beschwor Bernhard Leonardy den Ausdruckswillen dieser Messe. Das Orchester, mit Bläsern, Pauken und Orgel verschwenderisch besetzt, ließ sich auf Leonardys Zeichengebung willig ein. Mit dem Konzertmeister Helmut Haag am ersten Geigenpult hatte es schon vorher die deliziöse A-Dur-Sinfonie KV 201 aufgeführt, vom nun schon 18jährigen Mozart. Den Erlös des Konzertes stifteten die „Freunde der Kirchenmusik in der Basilika St. Johann” für das Saarbrücker Unicef-Projekt in Senegal. Eine bedenkenswerte Verbindung zwischen „Waisenhaus”-Messe und Kinderhilfswerk.hdv


 

Saarbrücker Stengeltage
Sonntag, 2.10.1994, 20.00 Uhr
Festsaal Schloss
Saarbrücken

Gesänge con Amore
Joseph Haydn (1732-1809)

Leena Rothkopf, Klavier
Jürgen Schmitt, Oboe
Gisela Arnold, Violine
Radegund Stoecklin, Violine
Gabor Szarvas, Violoncello

Leitung:
Bernhard Leonardy



Herrliche Gesänge – heiter und besinnlich
Huldigung an Stengel: Bernhard Leonardy und das Vokalensemble '83 brachten Haydn

© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Die Experten werden inzwischen wohl geklärt haben, was für ein Typ Mann Friedrich Joachim Stengel war, wie sinnenfroh und empfänglich für die Künste der Musik. Jedenfalls hatten die Veranstalter der Saarbrücker Stengeltage nichts dagegen, dass Bernhard Leonardy dem Architekten der besten Bauwerke der Stadt mit Geburtstagsständchen besonderer Art aufwartete: Joseph Haydns „Gesängen con amore”. Liebeslieder slnd's nicht, sondern Sinnsprüche, Lebensweisheiten in musikalischer Verpackung samt zweier Gebete zur Nacht. Leonardy ordnete die Fülle in zwei Gruppen und brachte die heiteren Lieder zuerst, auf dass man sich eingewöhne. Das fiel nicht schwer bei Gesängen wie „Die Beredsamkeit": „Freunde, Wasser macht stumm”, heißt es da, und damit sich die Warnung vor dem bösen Getränk Wasser auch einprägt, fällt beim Schlussakkord auf das Wort „stumm” kein Ton. Es sind herrliche Gesänge, auch die besinnlichen des zweiten Teils. Leonardys (dem Anscheine nach gewachsenes) Vokalensemble '83 führte sie mit dramatischem Engagement auf, am Klavier untadelig begleitet von Leena Rothkopf. Die Sängerinnen und Sänger blähten Töne auf, verknappten andere zu spitzen Signalen, schmusten mit Melodiebögen oder skandierten mahnend: Sie sangen aufs Wort bezogen wie auf der Musiktheater-Bühne. Dazwischen ein bisschen Kammermusik von Mozart, der noch ein bisschen in Stengels Lebenszeit passt, hübsch ausgeführt von Jürgen Schmitt, Gisela Arnold, Radegund Stoecklin und Gabor Szarvas. Und eine Zugabe: „Die Beredsamkeit”. Horst-Dieter Veeck


 

Sonntag, 4.12.1994, 20.00 Uhr
Martin-Luther-Kirche
St. Ingbert

Magnificat
Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Gloria
Antonio Vivaldi (1678-1741)

Eva Leonardy-Folz, Sopran
Catherine Nick, Sopran
Monika Auert, Alt
Barbara Schramm, Alt
Lars Lettner, Tenor
Thomas Charois, Bass

Neues Saarländisches Kammerorchester

Leitung:
Bernhard Leonardy