Weitere Informationen:

Vokalensemble '83 – Saarbrücken
info@vokalensemble-83-sb.de

Leitung: Bernhard Leonardy
leonardy@gmx.de

 
 

Freitag, 2.4.1999, 20.00 Uhr
Basilika St. Johann
Saarbrücken
 

The Evening Watch
Gustav Holst (1874-1934)

Agnus Dei
Samuel Barber (1910-1981)

Crucifixion
Marcel Dupré (1886-1971)

Choralvorspiel
„O Mensch bewein Dein Sünde groß”
Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Requiem
John Rutter (1945)
 

Eva Leonardy-Folz, Sopran
Jürgen Schmitt, Oboe
Cornelia Jeanrond, Flöte
Gabi Szarvas, Violoncello
Philippe Delacour, Orgel

Ein Instrumentalensemble

Leitung:
Bernhard Leonardy

 

Am Anfang strahlte ein duftiger musikalischer Regenbogen
Das Vokalensemble '83 zog beim Chorkonzert in der Basilika St. Johann
nicht immer alle Register seines Könnens

© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Um es gleich vorweg zu sagen: Der Höhepunkt des Chorkonzertes in der Basilika St. Johann am Karfreitagabend war bereits mit der ersten Darbietung erreicht. Das Vokalensemble '83 unter Leitung von Bernhard Leonardy mußte in „The Evening Watch” von Gustav Holst sofort alle Register seines Könnens ziehen, um dem ungemein schwierigen Werk gerecht zu werden. Gefährlich, ein so sensibles Stück mit seinen zarten Sekund-Reibungen an den Anfang zu stellen! Doch alles klappte einfach hervorragend: Die Sänger und Sängerinnen waren in der Lage, auch feinste dynamische Schattierungen hörbar zu machen – und dem glücklichen Gesicht des Dirigenten sah man zum Schluss an, dass ihm ein sehr großer Stein vom Herzen gefallen war. Auf diesen duftigen musikalischen Regenbogen folgte ein blasses „Agnus Dei” von Samuel Barber. Immerhin hatte Organist Philippe Delacour als Überleitung mit dem Rubato „Crucifixition” von Dupré zur besinnlichen Stimmung des Karfreitags beigetragen. Mit dem Choral „O Mensch, bewein dein Sünde groß” von Bach zeigte er dann, daß der Thomaskantor vor über 250 Jahren harmonisch reicher und kühner komponiert hat als mancher unserer Zeitgenossen! Nun sollte der Höhepunkt folgen. Der Chor, ein Instrumentalensemble und Eva Leonardy-Folz trugen das „Requiem” des Engländers John Rutter vor. Wie Dirigent Leonardy erklärte, hat er das Werk ausgesucht, weil es musikalisch „von allem etwas bietet” . Das kann man wohl sagen! Gospel-Anklänge, süßliche Effekte und harmonische Platitüden machen das Werk des Tippet-Schülers Rutter (geb. 1945) zu einem Sammelsurium, dessen Glanz (beispielsweise im „Sanctus” ) etwas Oberflächlich-Mitreißendes hat. Das Ganze ist phasenweise virtuos arrangiert, Stimmen und Instrumente (besonders Harfe, Pauken, Glockenspiel) aufs Äußerste gefordert – doch fehlt das Wesentliche: der persönliche Charakter, der eigene Stil! Peter Schroeder


 

 

Montag, 24.5.1999, 20.00 Uhr
Basilika St. Johann
Saarbrücken
 

Hohe Messe in h-moll
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
 

Catherine Nick, Sopran
Rosemarie Bühler, Alt
Algridas Drevinskas, Tenor
Guido Baehr, Bass

Neues Saarländisches Kammerorchester

Leitung:
Bernhard Leonardy

 

Bachs Überfülle gut gebändigt
Eindrucksvoll: Die „Hohe Messe in h-Moll” in der Basilika
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Musikalischer Höhepunkt in der Saarbrücker Basilika St. Johann am Pfingstmontag: Johann Sebastian Bachs selten aufgeführte „Hohe Messe in h-Moll” BWV 232. Das ungemein schwierige Werk, das an alle Ausführenden hohe Ansprüche stellt, geht weit über das Maß einer liturgischen Komposition hinaus. Konzertante Aufführungen haben sich daher durchgesetzt. Das neue Saarländische Kammerorchester, das Vokalensemble 83 und vier Solisten unter der Gesamtleitung von Bernhard Leonardy wollten in vollbesetztem Haus zeigen, wie sie mit Bachs Überfülle zu Rande kommen. Schon die Orchesterbesetzung ist reich und farbig: Violine, Oboe, Horn und drei Trompeten treten solistisch in Erscheinung. Das Kammerensemble musizierte unter Leonardys straffer Hand sehr homogen und rein und gab satztechnische und rhythmische Besonderheiten sauber wieder. Fünfzehn gewaltige Chorsätze sind die Stützen in Bachs Architektur. Sie erstaunen durch ihren technischen und harmonischen Reichtum. Das Vokalensemble 83 setzte sich bis an die Grenzen der physischen Belastbarkeit ein, um das filigrane Liniengeflecht der Bachschen Kompositionen durchsichtig zu gestalten. So in der fünfstimmigen Fuge des ersten „Kyrie” , den Sätzen „Qui tollis” und „Crucifixus” oder dem jubelnden „Gratias” , das die Bachsche Messe beschließt. Neun Solostücke, Arien und Duette, stehen diesen chorischen Schwerpunkten gegenüber. Catherine Nick (Sopran) und Rosemarie Bühler (Alt) zeigten mit gepflegter Intonation und technischer Geschmeidigkeit, daß sie den Intentionen Bachs auch in den schwierigsten Koloraturen gerecht zu werden wissen. In ergreifenden Duetten ( „Et in unum Dominum” ) vereinigten sie sich zur dem Werk innewohnenden Innerlichkeit, ein Bemühen, das Rosemarie Bühler in der berühmten Arie „Agnus Dei” zugute kam. Algridas Drevinskas (Tenor) und Guido Bähr (Baß) zügelten allzuviel Temperament und fügten sich mit maßvollem Stimmeinsatz gut in die Gesamtinterpretation ein. Drevinskas’ „Benedictus” überzeugte durch die Eindringlichkeit der sanften Töne, während Bähr in „Quoniam” den majestätischen Charakter geschickt zu beschränken wußte. Die Aufführung in der Basilika der Landeshauptstadt gefiel durch die Konzentriertheit der Mitwirkenden, die hervorragende Textverständlichkeit der Sänger und die Fähigkeit von Leonardy, durch expressives Dirigieren das Letzte aus allen herauszuholen. Peter Schroeder


   

Musikfestspiele Saar
Mittwoch, 16.6.1999, 20.00 Uhr
St. Ignatius
Türkismühle

Utrechter Te Deum
100. Psalm
Georg Friedrich Händel (1685-1759)

Adagio g-Moll
Tomaso Albinoni (1671-1751)
 

Gundula Steinke, Sopran
Gabriele May, Alt
Thomas Burger, Tenor
Heinz Recktenwald, Bass
Monika Zimmermann, Violine
Ulrike Broszinski, Oboe
Robert Hofmann, Trompete

Kammerorchester der
Universität des Saarlandes

Leitung:
Bernhard Leonardy



Stimmen trugen zum Erfolg
Händel und Spanien: Festival Español machte Station in Türkismühle –
Die wenigen Zuhörer waren begeistert

© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Zwei große Chorwerke von Georg Friedrich Händel wurden dank erstklassiger Musiker und Sänger zum Hörgenuss. Die Musikfestspiele Saar ziehen ihren Radius erfreulich weit. Und so konnte man am vergangenen Mittwoch auch in der katholischen Pfarrkirche St. Ignatius in Türkismühle in den Genuß eines festlichen Konzertes mit zwei großen Chorwerken von Georg Friedrich Händel kommen. Es waren zwar nicht viele Zuhörer gekommen, dafür traf aber zu, was Bürgermeister Heribert Gisch in seiner Begrüßungsrede versprochen hatte. Das Vokalensemble 83 unter Bernhard Leonardy fand ein dankbares und begeisterungsfähiges Publikum, dem an diesem Abend lediglich das Fehlen der Texte im Programmheft den Genuß getrübt haben dürfte. Unverständlich blieb auch, warum die versiert spielende Violinistin Monika Zimmermann im Programmheft nicht genannt wurde. Dem „Festival Español” entsprechend wurde der Konzertabend unter dem Thema „Händel und Spanien” mit dem Utrechter Te Deum eröffnet. Dieses stand im Mittelpunkt der Londoner Sieges- und Friedensfeier zum Ende des Spanischen Erbfolgekrieges, die am 7. Juli 1713 in der St. Pauls-Kathedrale stattfand. Diese seine erste Komposition in englischer Sprache hatte der Weltmann und „Medienprofi” Händel bereits im Januar 1713, drei Monate vor dem tatsächlichen Friedensschluß in Utrecht, abgeschlossen. Seiner Komposition hat er allerdings noch eine Vertonung des 100. Psalms angefügt. Dieses schöne Beispiel für die repräsentative Seite des Barocks mit seiner musikalischen Prachtentfaltung kam dem volltönenden Gesang der gut geschulten Stimmen des Vokalensembles 83 geradezu entgegen. Der Chor hat eine ideale Altersstruktur. Er ist in allen Stimmen gleich stark besetzt und jede Stimmlage besitzt den ihr entsprechenden charakteristischen Klang. Das Kammerorchester der Universität des Saarlandes mit den ausgezeichneten Oboen- und Trompetensoli von Ulrike Broszinski und Robert Hofmann spielte ebenfalls mit kräftigem Ton und jugendlicher Frische. Die Akustik der Kirche in Türkismühle hätte allerdings insgesamt auch eine etwas differenziertere Interpretation gestattet. Besonders das beliebte Adagio g-Moll des Händel-Zeitgenossen Tomaso Albinoni geriet durch die hochromantisch-expressive Spielweise des Uni-Kammerorchesters ein wenig in die Nähe eines Classic-Hits. Dies konnte aber den insgesamt sehr positiven Eindruck des Konzertes nur wenig trüben. Zu diesem Gelingen trugen die zum Teil ganz ausgezeichneten Leistungen der Gesangssolisten wesentlich bei. Die Sopranistin Gundula Steinke singt mit einer für das barocke Musizieren ausgezeichnet geeigneten Stimme in solistischer Hinsicht untadelig. Die Altistin Gaby May führt ihre wunderschöne Stimme ganz ausgezeichnet und überzeugt durch lebendigen Ausdruck. Die Tenorpartie lag in den Händen von Thomas Burger. Der Bassist Heinz Recktenwald „grundierte” das Solosensemble sehr sicher. Nach dem abschließenden 100. Psalm von Händel dankte das Publikum dem Vokalensemble, dem Universitätskammerorchester, den Solisten und dem Dirigenten Bernhard Leonardy mit dem von Bürgermeister Gisch zu Beginn versprochenen begeisterten Beifall. G.J.


   

Donnerstag, 17.6.1999, 20.30 Uhr
St Maurice
Freyming, Frankreich

Utrechter Te Deum
100. Psalm
Georg Friedrich Händel (1685-1759)

Adagio g-Moll
Tomaso Albinoni (1671-1751)
 

Gundula Steinke, Sopran
Gabriele May, Alt
Thomas Burger, Tenor
Heinz Recktenwald, Bass
Monika Zimmermann, Violine
Ulrike Broszinski, Oboe
Robert Hofmann, Trompete

Kammerorchester der
Universität des Saarlandes

Leitung:
Bernhard Leonardy


 

Donnerstag, 11.11.1999, 20.00 Uhr
Universität des Saarlandes
Saarbrücken

Die Ruinen von Athen op. 113
Bühnenmusik zu Kotzebues Festspiel
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
 

Eva Leonardy, Sopran
Stefan Röttig, Bass

Leitung:
Bernhard Leonardy



In Beethovens Athener Ruinen
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Musikfreunde hatten am Donnerstag im Audimax der Saar-Uni einen ganz besonderen Genuss. Beethovens so gut wie nie gespielte Bühnenmusik zu Kotzebues Festspiel „Die Ruinen von Athen” stand auf dem Programm eines Konzertes mit dem Collegium Musicum unter der Leitung von Bernhard Leonardy. – Nicht nur die Ouvertüre, die ab und zu aufgeführt wird. Chorsätze, Rezitative, Arien und Orchestereinlagen wechseln einander ab, und das Saarbrücker Vokalensemble 83 im Verein mit Eva Leonardy (Sopran) und Stefan Röttig (Bass) hatten eine Menge zu tun. Zudem hatte man den hervorragenden Einfall, den Hörern einen Eindruck von Kotzebues Text zu geben: Studenten rezitierten als Kupplung zwischen den einzelnen Musiknummern frisch und unbekümmert die trivialen Verse. Aber auch Beethovens Musik zu der albernen Handlung von der Wanderung Minervas und Merkurs aus dem von den Türken zerstörten Athen nach Ofen (Buda) und Pest kann nicht gerade als Geniestreich bezeichnet werden. Doch ist sie natürlich vom Meister in angemessener Schwierigkeit orchestriert. Das Orchester schwang sich mit guter Intonation zu sehr dynamischem Musizieren auf (großes Lob den Hörnern!), besonders in den türkisch-exotisch instrumentierten Partien. Der Chor wurde fast durchgängig gefordert und beeindruckte durch kraftvolle Leistung mit ausgezeichneter Artikulation. Die Solisten gefielen in ihrem Streben nach ausdrucksvollem Zeichnen der großen melodischen Bögen. Und Dirigent Leonardy hielt alles mit eindrucksvoller Gestik zusammen. pes


 

Sonntag, 5.12.1999, 16.00 Uhr
Basilika St. Johann
Saarbrücken

Missa brevis
Zoltán Kodály (1882-1967)

Der Stern von Bethlehem
Weihnachten
Engelbert Humperdinck (1854-1921)

Variantionen über
„Tochter Zion”
Ludwig van Beethoven (1770-1827)

Choralphantasie op. 52
„Wachet auf, ruft uns die Stimme”
Max Reger (1873-1916)

Túrot eszik a cigány
Esti dal
Zoltán Kodály (1882-1967)

I saw three ships Coventry carol
Josef Friedrich Doppelbauer (1918-1989)

Ehre sei Gott in der Höhe
Max Reger (1873-1916)
 

Eva Leonardy-Folz
Sabine Heimrich, Violoncello
Thomas Layes, Orgel

Leitung:
Bernhard Leonardy